Medien und Presse

Montag, 14. November 2005

Der Spiegel und Stefan Aust beziehen Prügel

Letzte Woche kritisierte die bei der Sueddeutschen als Redakteurin tätige Franziska Augstein (Tochter des 2002 verstorbenen Spiegel-Herausgebers Rudolf Augstein) den Kurs des Nachrichtenmagazins unter der Führung von Stefan Aust. Der Chefredakteur, der seit 1994 beim Spiegel fest im Sattel sitzt, steht zunehmend in der Kritik, munkelt man, er hätte doch im Vorfeld der Wahlen, Rot-Grün "wegschreiben lassen" wollen; zudem soll sich der *kleine Diktator* problemlos und wiederholt über seine Ressortleiter hinwegsetzen, um mach Titelstory durchzudrücken.

Diejenigen, die von ihm unmittelbar abhängig sind, versuchen natürlich die Kritik als gegenstandslos hinzustellen, Kenner sehen diese miese Posse natürlich anders. Jetzt kommt auch noch Blumencron und giesst Benzin ins Feuer indem er frech behauptet, Spiegel-Online hätte noch nie auch nur einen Cent Gewinn gemacht.
Der kleine Diktator und seine immer mieser werdende Postille (Abo ist bereits seit 2001 gekündigt) beziehen halt mal Prügel - wer austeilt, muss auch mal einstecken können.
Natürlich gibt es auch Meinungen, Stefan Aust und der Spiegel würden aus dieser Angelegenheit gestärkt rausgehen. Wunschtraum und Realität klaffen halt oftmals auseinander, warum sollen das nur Politiker zu spüren bekommen ?

Samstag, 24. September 2005

Kanzler-Sharing statt Jamaika-Connection

SPON und die sonstigen Verdächtigen haben einen neuen Lieblingsbegriff: Kanzler-Sharing. Nachdem man sich echt bemüht hat die Nochnicht-Kanzlerette ins Bundeskanzleramt zu schreiben (alles zum Wohle des Vaterlandes natürlich), der Souverän jedoch den stimmtechnischen Stinkefinger ausgepackt hat, hofften die neokonservativen Sturmbrigaden noch auf ein Jamaika-Bündnis. Ergebnis: Die Grünen packten gestern ebenfalls den Stinkefinger aus.
Dumm gelaufen, würde ich höhnisch mal behaupten. Alles sooo schön ausgemalt, und dann das. Mal wieder die Rechnung ohne den Wirt, der Wunschtraum als Architekt des Jamaika-Konstruktes.
Die Stahlhelmfraktion der Blogosphäre postulierte noch am 19 September

Gegen die Jamaika-Koalition spricht dagegen wenig. Mit etwas Disziplin könnte sich ein grüner Realo-Flügel sicher mit den CDU, CSU und FDP arrangieren.

Weiterhin orakeln die Retter des Abendlandes

Wie könnte Schröder noch ins Kanzleramt kommen? Allenfalls mit offenem Wahlbetrug — indem er alle Beteuerungen, mit der Linkspartei nicht zu koalieren nun bricht — oder mit einem reichlich würdelosen Manöver, in dem er sich in geheimer Wahl und ohne formale Koalitionsvereinbarung mit den Stimmen der Linkspartei zum Kanzler wählen läßt, ohne dies offen zuzugeben.

Muahahahaha ! Jetzt kommt - vielleicht - das Kanzler-Karussell Freunde, ob es Euch passt, oder nicht. In anderen Ländern werden falsche Propheten gesteinigt, hierzulande erfinden sie ständig neue Buzz-Words: Die Niederlage der Neokon-Fraktion heisst jetzt Kanzler-Sharing. Mann, was seid Ihr schlechte Verlierer !

Donnerstag, 22. September 2005

Günter Grass - Merkel eine Petzliese

In einem Interview mit der Zeit, bekräftigt Nobelpreisträger Günter Grass seine Präferenz für einen zukünftigen Kanzler Gerhard Schröder (für den sich der Schriftsteller auch im Wahlkampf stark eingesetzt hatte) und macht keinesfalls einen Hehl aus seiner Antipathie gegenüber Angela Merkel. Weiterhin spricht er sich offen für eine Ampelkoalition aus SPD, Grüne und FDP aus, die vehemente, derzeitige Ablehnung dieser Konstellation durch führende liberale Politiker sei bedeutungslos, die FDP wäre traditionell eine Umfaller-Partei:

Für mich ist klar, dass niemand auf einen so starken Bundeskanzler wie Gerhard Schröder verzichten kann. Wenn das in einer Großen Koalition nicht möglich ist, geht nur eine Ampelkoalition. Warum nicht? Die FDP ist geübt im Umfallen. Als stärkster Koalitionspartner könnte sie drei Minister bekommen, dafür gibt es sicher auch einen Ehrgeiz. Außerdem hätte sie in einer solchen Regierung die Möglichkeit, sich auf ihre wirklich liberalen Positionen zurückzubesinnen. Das hielte ich unter einem Kanzler Schröder für möglich.

Günter Grass ist bekanntlich ein Freund offener Ansprache und Querdenker; im Zeit-Interview bezeichnet er den ehemaligen Bundeskanzler Kiesinger offen als Nazi, Angie sei aufgrund ihrer opportunen Kritik an der Politik Schröders bei ihrem Besuch in den USA eine Petzliese.
Ein ebefalls bemerkenswerter Ansatz ist seine Aussage mit Bezug auf den Wunschtraum Vollbeschäftigung:

Wir müssen uns von diesem Wunschziel Vollbeschäftigung verabschieden und zu einem anderen Begriff von Arbeit kommen. Man kann nicht Automation in allen Bereichen forcieren und gleichzeitig auf Vollbeschäftigung setzen.

Grass ist sicherlich diskutabel, wenn nicht sogar umstritten. Aber er hat einen messerscharfen Verstand und Klasse. Was man derzeit nicht über viele seiner Gilde behaupten kann.

Montag, 19. September 2005

Bundestagswahl 2005 - Vorläufiges Endergebnis

Die Bundestagswahl ist gelaufen, Katerstimmung macht sich breit. Der von allen Parteien hochstilisierte "Souverän" hat ein Machtwort gesprochen und die designierte Politnomenklatura faktisch entmachtet. Der mediale Verdummungsversuch ist fehlgeschlagen wie der Traum von der ersten Bundeskanzlerin aus dem Osten. Heute morgen um 1:35 gab Wahlleiter Johann Hahlen das vorläufige amtliche Endergebnis für die Bundestagswahl 2005 bekannt:

SPD: ------ 34,3 Prozent -- (2002: 38,5 Prozent)
CDU: ------ 27,8 Prozent -- (2002: 29,5 Prozent)
CSU: ------ 7,4 Prozent -- (2002: 9,0 Prozent)
GRÜNE: ---- 8,1 Prozent -- (2002: 8,6 Prozent)
FDP: ------ 9,8 Prozent -- (2002: 7,4 Prozent)
Die Linke: --- 8,7 Prozent -- (2002: 4,0 Prozent)
Sonstigen: --- 3,8 Prozent -- (2002: 3,0 Prozent)

Da die CDU/CSU zusammen 35,2 Prozent der Stimme innehalten und die SPD 34, 3 Prozent, entfacht sich der Kampf um die Frage, wer mit der Regierungsbildung beauftragt werden soll; der Wahlkreis Dresden I (160) wird am 2 Oktober eine endgültige Entscheidung (hoffentlich) herbeiführen.
Was mich nachdenklich stimmt: die für den Ernst der Lage mit 77,7 Prozent eher niedrige Wahlbeteiligung, spricht nicht gerade für einen unbändigen Willen der Allgemeinheit, politische Verantwortung übernehmen zu wollen :-((

Sonntag, 18. September 2005

TV Total Bundestagswahl 2005 - Endergebnis

Chefprovokateur und Moderator Stefan Raab hatte gestern Abend in seiner TV-Total-Show kurzerhand zu einer eigenen Bundestagswahl 2005 aufgerufen. Der umstrittene Provokateur hatte seine Show gewohnt professionell gestaltet und Spitzenpolitiker (fast) aller Parteien beteiligten sich, wohl mit der berechtigten Hoffnung, beim Wähler öffentlichkeitswirksam zu punkten. Hier einer grafische Darstellung der Endergebnisse:

Endergebnis Bundestagswahl 2005 bei TV Total

Die Ergebnisse der "privaten Bundestagswahl 2005" dürften das konservative Lager beunruhigen, wurde doch die SPD mit 38,0 Prozent der Wählerstimmen stärkste Partei. Ebenfalls überraschend das starke Abschneiden der FDP mit knapp 14 Prozent der Wählerstimmen.
Bedenkt man Altersstruktur und Zielgruppe der TV-Total-Show, so sind diese Ergebnisse sicherlich mit Vorsicht zu geniessen, andrerseits könnten sie für die heute stattfindende Bundestagswahl tatsächlich einiges an Überraschungen vorankündigen.
Im (neo)konservativen Lager könnte das Endergebnis für eine letzte schalflose Nacht und lange Gesichter gesorgt haben.

Donnerstag, 5. Mai 2005

BILD und Springer-Presse mal wieder am Pranger

Dank zweifelhaften Eskapaden und Umgang mit fremden (Bild)Material wird das Desinformationsblatt Bild gerade mal wieder durch die Gassen getreten: Der neueste Coup ist Bild klaut, eine Aktion die dem Blatt sicherlich nicht nur Freunde eingebracht hat, aber dafür juristischen Ärger in Sachen Urheberrechtsverletzung, da BILD - ohne Einverständnis der Rechteinhaberin - Bildmaterial publiziert hatte. Der Verlag soll nach Ansicht von Udo Vetter und seiner Mandantin, neben anderen Kosten, auch Schmerzensgeld zahlen.

Die Springer-Presse hatte erst kürzlich die ehemalige SH-Ministerpräsidentin Heide Simonis auf Schritt und Tritt verfolgt und - nach Ansicht der Betroffenen - auf unerträglicher Art und Weise belästigt; der Kreuzzug und Verfolgungsjagd der Springer-Pistoleros (hausintern werden sie Reporter genannt, glaube ich) wurde durch eine Einstweilige Verfügung des Berliner Landgerichtes untersagt, das der Politikerin eine "eine pressefreie Privatsphäre" einräumte

[...]erlässt das Landgericht Berlin eine einstweilige Verfügung, mit der Bild verboten wird, Simonis bei Fahrten mit dem Privatwagen durch Foto- oder Journalisten verfolgen zu lassen oder Bildnisse von ihr bei privaten Einkäufen zu verbreiten.

Das Landgericht hat sicherlich ein gutes Urteil gefällt, nur WEN meint es mit dem Begriff "Journalisten" ?

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