Dienstag, 18. Juli 2006

Umzug mit Problemen

Habe endlich eine andere Bleibe gefunden, Ortsrand mit Blick auf großzügige Wiesen und Waldrand. Schnucklige Terasse (Naturstein), viel Schatten durch alte Bäume.
Der Umzug war nicht prickelnd, die Hitze hat allen Beteiligten zu schaffen gemacht, dazu kam beim Umzugsunternehmer Lustlosigkeit und Inkompetenz. Das Ergebnis: ein unbrauchbares Ledersofa, eine über 100 Jahre alte Kommode kaputt - sehr ärgerlich, da ein wertvolles Erbstück aus Familienbesitz. Die Restauration wird sicherlich nicht billig, der Umzugsfritze guckt schon ganz unruhig.
Dazu kamen die Probleme mit dem Internetzugang; ich hatte mich für eine City-Flat entschieden und dachte eigentlich, in einer Welt, in der bereits großspurig von Handy-TV und 16.000-er Übertragungsraten spricht, sollte dies alles kein Problem sein. Freenet hat mich da allerdings eines Besseren belehrt, aber nach 4 Wochen funktioniert es endlich. Und man kann auf der Terasse surfen - bei einem kühlen Bier, versteht sich ;-)

Sonntag, 5. März 2006

Vodafone Japan vor Verkauf an Softbank

Sinkende Margen im Mobilfunkbereich und die dauerhafte Unfähigkeit, dieser Problematik in Japan mit erfolgsorientierten Lösungen zu begegnen, haben Vodafone dazu bewegt, auf das Tempo in den Verkaufsverhandlungen um seine japanische Tochterfirma an den drittgrößten Breitband-Internet-Anbieter im Land der untergehenden Sonne - Softbank - zu drücken. Laut Presseberichten, soll ein entsprechender Vorvertrag zwischen Vodafone und Softbank bereits unterzeichnet sein, ein endgültiger Abschluß der Verhandlungen stehe unmittelbar bevor. Hiernach soll der Kaufpreis für die angeschlagene Vodafone-Tochter zwischen 14,6 und 17,1 Milliarden Dollar betragen.
Vodafone ist in mehreren Ländern erwartungsgemäß in Schwierigkeiten geraten, das auf Expansion um jeden Preis ausgerichtete Management, hatte es verpasst, rechtzeitig auf einen voraussehbaren Preiskampf und sinkende Margen zu reagieren.
In Ländern, in denen Vodafone mit staatlichen Regulierern Amigo-Agreements abschliessen konnte (und somit per Gesetz eine unliebsame Konkurrenz verhindert werden kann), kann sich das britische Unternehmen noch nach Lust und Laune preislich austoben, allerdings werden hierzu kritische Stimmen zu dieser Geschäftspraxis mit undemokratischen Regimes immer lauter.
Dazu fällt mir ein Zitat aus der Bibel ein (Offenbarung, 18):
So, wie sie andere behandelt hat, wird sie nun selber behandelt. Sie hat die Völker mit ihren falschen Lehren getäuscht.(...) Nun erhält sie die gerechte Strafe für alle ihre Missetaten, denn stark ist Gott der Herr, der sie richtet.

Mittwoch, 1. März 2006

Vodafone mit Wertberichtigung um 41 Milliarden Euro

Der in Deutschland zweitgrößte Mobilfunkanbieter, der ausgezogen war, um der Deutschen Telekom das Fürchten zu lehren, steht vor den Scherben seiner mit falschen Einschätzungen gespickten Geschäftspolitik: Vodafone muß aufgrund täglich sinkender Margen und zunehmenden Konkurrenzdrucks in der Mobilfunksparte in Deutschland, Italien und Japan 41 Milliarden Euro abschreiben. Hierzulande soll das Ebitda des Unternehmens nur noch so stark wachsen wie das nominale Bruttoinlandsprodukt, sprich im 2006 1,4 bis 2 Prozent. Im Verhältnis zum Zuwachs des Geschäftsjahres 2004/2005, in dem Vodafone noch einen Zuwachs von 8 Prozent erreichen konnte, ist das die reine Lachnummer und die logische Konsequenz nicht rechtzeitig bedachter Konkurrenzsituation.
Langsam erweist sich auch die Übernahme von Mannesmann im Jahre 2000 für 170 Milliarden Euro als teure Pleite, hinzu kommt in Deutschland ein immer schlechterer Ruf wegen schlechtem Service und Unstimmigkeiten zwischen Werbeaussage und abrechnungstechnischer Realität, sowie eine agressive und außerst effizient arbeitende Konkurrenz im Bereich Lowcost-Tarife, so z.B. der Anbieter Base, der eine 25-Euro Handyflatrate anbietet, oder der Discounter Simyo, die mit einfachen und günstigen Tarifstrukturen sowie straffer Organisation, vermeintlichen Mobilfunkriesen wie Vodafone oder T-Mobile immer mehr Klientel abjagen.
Die Nachwehen der Mannesmann-Übernahme und auf Expansion - statt Nachhaltigkeit und gesunder Marge - basierenden Geschäftspolitik, war mehrfach von Skeptikern vorausgesagt worden, die langen Schatten der Realität holen mittlerweile den Mobile-Tommy ein - endlich.

Freitag, 20. Januar 2006

Jean-Remy von Matt - Du bist Deutschland

Es gibt Menschen, denen ihr Ruf vorauseilt. Ist es immer berechtigt ? Im Falle des gehypten Jean-Remy von Matt, Werbeprofessor in Wismar und mit seinem Partner Holger Jung, Betreiber der Werbeagentur Jung von Matt, scheint es ein Bubble zu sein. In einer Frustmail, sondert der Golden Boy der Werbebranche seine - gelinde ausgedrückt - merkwürdigen Ansichten über Kommunikationskultur, Meinungsfreiheit und Werbewirkung ab; Jean-Remy echauffiert sich über die Art und Weise, wie die Du-Bist-Deutschland-Kampagne bei den Menschen ankommt. Dabei ist Contenance für den Werber offenbar kaum ein Thema:

Was berechtigt eigentlich jeden Computerbesitzer, ungefragt seine Meinung abzusondern?

Dabei reicht als Antwort ein Blick auf Art. 5 des Grundgesetzes: "Jeder hat das Recht, seine Meinung in Wort, Schrift und Bild frei zu äußern und zu verbreiten und sich aus allgemein zugänglichen Quellen ungehindert zu unterrichten."
Jean-Remy packt aber noch einen drauf, er bezeichnet Weblogs als "Klowände des Internets":

Von den Weblogs, den Klowänden des Internets. [...] Und die meisten Blogger sondern einfach nur ab. Dieser neue Tiefststand der Meinungsbildung wird deutlich, wenn man unter www.technorati.com eingibt: Du bist Deutschland.

Au weja, Herr von Matt, da haben Sie sich einen geleistet ! Tiefststand ist eher Ihr Frust und Ihre Ansichten. Für jemand der bei Ogilvy & Mather Texter war und bei Springer & Jacoby den Posten des Geschäftsführers bekleidet hat, benehmen Sie sich wie ein blutiger Amateur.
In Sachen Kommunikation muss Jean-Remy von Matt noch viel lernen, zudem er seinen Kunden für seine "Expertise" in dieser Sache, keine gar geringen Honorare berechnet. Wäre vielleicht angebracht, wenn er wüsste, worüber er redet. ;-)

Montag, 14. November 2005

Der Spiegel und Stefan Aust beziehen Prügel

Letzte Woche kritisierte die bei der Sueddeutschen als Redakteurin tätige Franziska Augstein (Tochter des 2002 verstorbenen Spiegel-Herausgebers Rudolf Augstein) den Kurs des Nachrichtenmagazins unter der Führung von Stefan Aust. Der Chefredakteur, der seit 1994 beim Spiegel fest im Sattel sitzt, steht zunehmend in der Kritik, munkelt man, er hätte doch im Vorfeld der Wahlen, Rot-Grün "wegschreiben lassen" wollen; zudem soll sich der *kleine Diktator* problemlos und wiederholt über seine Ressortleiter hinwegsetzen, um mach Titelstory durchzudrücken.

Diejenigen, die von ihm unmittelbar abhängig sind, versuchen natürlich die Kritik als gegenstandslos hinzustellen, Kenner sehen diese miese Posse natürlich anders. Jetzt kommt auch noch Blumencron und giesst Benzin ins Feuer indem er frech behauptet, Spiegel-Online hätte noch nie auch nur einen Cent Gewinn gemacht.
Der kleine Diktator und seine immer mieser werdende Postille (Abo ist bereits seit 2001 gekündigt) beziehen halt mal Prügel - wer austeilt, muss auch mal einstecken können.
Natürlich gibt es auch Meinungen, Stefan Aust und der Spiegel würden aus dieser Angelegenheit gestärkt rausgehen. Wunschtraum und Realität klaffen halt oftmals auseinander, warum sollen das nur Politiker zu spüren bekommen ?

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