Public Relations

Freitag, 20. Januar 2006

Jean-Remy von Matt - Du bist Deutschland

Es gibt Menschen, denen ihr Ruf vorauseilt. Ist es immer berechtigt ? Im Falle des gehypten Jean-Remy von Matt, Werbeprofessor in Wismar und mit seinem Partner Holger Jung, Betreiber der Werbeagentur Jung von Matt, scheint es ein Bubble zu sein. In einer Frustmail, sondert der Golden Boy der Werbebranche seine - gelinde ausgedrückt - merkwürdigen Ansichten über Kommunikationskultur, Meinungsfreiheit und Werbewirkung ab; Jean-Remy echauffiert sich über die Art und Weise, wie die Du-Bist-Deutschland-Kampagne bei den Menschen ankommt. Dabei ist Contenance für den Werber offenbar kaum ein Thema:

Was berechtigt eigentlich jeden Computerbesitzer, ungefragt seine Meinung abzusondern?

Dabei reicht als Antwort ein Blick auf Art. 5 des Grundgesetzes: "Jeder hat das Recht, seine Meinung in Wort, Schrift und Bild frei zu äußern und zu verbreiten und sich aus allgemein zugänglichen Quellen ungehindert zu unterrichten."
Jean-Remy packt aber noch einen drauf, er bezeichnet Weblogs als "Klowände des Internets":

Von den Weblogs, den Klowänden des Internets. [...] Und die meisten Blogger sondern einfach nur ab. Dieser neue Tiefststand der Meinungsbildung wird deutlich, wenn man unter www.technorati.com eingibt: Du bist Deutschland.

Au weja, Herr von Matt, da haben Sie sich einen geleistet ! Tiefststand ist eher Ihr Frust und Ihre Ansichten. Für jemand der bei Ogilvy & Mather Texter war und bei Springer & Jacoby den Posten des Geschäftsführers bekleidet hat, benehmen Sie sich wie ein blutiger Amateur.
In Sachen Kommunikation muss Jean-Remy von Matt noch viel lernen, zudem er seinen Kunden für seine "Expertise" in dieser Sache, keine gar geringen Honorare berechnet. Wäre vielleicht angebracht, wenn er wüsste, worüber er redet. ;-)

Mittwoch, 18. Mai 2005

Jürgen Rüttgers mit Dirty-Tricks-PR

Ja, ich gebe es zu, ich bin konservativ; aber nicht sooo konservativ, den blassen Abklatsch eines CDU-lers Jürgen Rüttgers zu wählen. Das gleiche werden seine Public-Relations-Schergen sich wohl auch gedacht (befürchtet ?) haben als sie amateurhaft die Informationsseiten der freien Enzyklopädie Wikipedia manipulierten: Die PR-Stümperbrigade betrat die Wikipedia-Seite zu Jürgen Rüttgers (und DAS mit IP-Adressen aus dem Netzwerk des deutschen Bundestages !! Wie BLÖD muss man denn dazu sein ?) und entfernte einen unangenehmen Abschnitt über die umstrittenen Äusserungen Rüttgers zum Katholizismus.

Die Schlauberger hatten aber damit noch nicht genug, sie begaben sich daran, die Seite von Peer Steinbrüch derart zu manipulieren, dass die Öffentlichkeit glaubt, der (noch) Ministerpräsident beziehe unerlaubte Nebenverdienste.

Wer SO dumm ist, verdient kein Regierungsamt, egal wie schlecht die Konkurrenz ist. Die offenbar im Vorfeld dieses geistreichen Aktes einer Hirnamputation unterzogenen PR-Dummbatze müssen in Sachen Dirty-Tricks im Wahlkampf noch einiges lernen.

Mehr zum erbärmlichen Wahlkampf-Aktionismus.

Montag, 2. Mai 2005

Blogs: PR-Micromanagement für Stars und Sternchen

Jetzt entdecken auch internationale Stars und Sternchen die ihnen permanent vorgepredigte Wichtigkeit der Blogs und möchten den Trend du Jour keinesfalls verpassen, sollte doch nehezu täglich - laut Meinung ihrer persönlichen PR-Berater - am eigenen Image gefeilt werden. IOL.co.za erklärt das Bloggen der Stars mit Stars adopt blogging to show they're human - ich halte es für eiskaltes Kalkül und trendy Gimmick der PR-Berater.
Eine bestenfalls drittklassige "direkte Ansprache" von Fans und Presse soll, neben Pseudo-Enthüllungen aus dem Privatleben, das Gefühl von Nähe und ein menschliches Antlitz verleihen; gleichzeitig soll das Gefühl vermittelt werden "Wir sind einer von Euch, wir bloggen auch !".

Ein Blick über die dort aufgeführten Blogs offenbart ganz schnell, das die PR-Berater nicht einmal wissen, was Blogs sind...Britney (www.britneyspears.com) kommt schnell zur Sache, der Dialog mit der Community sollte - vorbildlich nach zwei Klicks - in ihrem Fanclub unidirektional stattfinden, dort kann man allerlei KAUFEN und Kommerz ist ja schliesslich auch eine Form von Dialog...

Netter Versuch.

Sonntag, 1. Mai 2005

Machtlose PR-Berater sinnieren über Blogs und Krisen-PR

Was waren vor Jahren die Zeiten schön, konnte man doch als vermeintlich gestandenes Unternehmen mit der simplen Androhung der Kürzung oder Streichung der Werbemassnahmen noch die Medien davon abhalten, kritische oder gehässige Berichte zu veröffentlichen...Da konnten noch die hochdotierten PR-Berater die arme Verwandschaft aus den Redaktionen und Anzeigenabteilungen um den "Budget-Finger" wickeln: da war Krisen-PR noch Scheckbuchdiplomatie und manch Redakteur und Verantwortlicher veröffentlichte schon mal aus Angst, zukünftig seine Raten für das Haus nicht mehr bezahlen zu können, ungeprüft hochgestochen formulierte PR-Meldungen als redaktionellen Beitrag. Damals waren Beziehungen und fette Budgets alles, DAS waren Zeiten...

Heute, tja heute gibt es Blogs und ein Haufen andere kostenlose oder -günstige Systeme, seine Meinung über das Klientel der PR-Berater-Brigade kundzutun, den Rest erledigen die Suchmaschinen und sensationsgeile klassische Medien. Selbsternannte Public-Relations-Experten finden das gar nicht nett, die Schlemmerzeiten wo ein Anruf Probleme beseitigte sind vorbei...Ein Haufen unkontrollierbare Anarchisten heizen Firmen und diskutable Geschäftsmodelle ein, Informationen verbreiten sich in Windeseile, Reaktionszeit null, vermeintlich Verantwortliche für den Schlamassel sind meist anonym, telefonisch nicht erreichbar und noch weniger erpressbar...

Da die PR-Berater dies wissen - oder zumindest wissen sollten - und der Fall Jamba ihre Hilf- und Machtlosigkeit eindrucksvoll ans Tageslischt gefördert hat, versuchen die hilflosen Helfer und selbstproklamierten Krisen-PR-Gurus jetzt in der Sache zu beraten, denn es ist unverbindlich und man setzt ja auf Prävention. Ich werde mal Eurem Euch ausgelieferten Klientel erklären, warum Ihr völlig hilflos seid und Eure (mehr oder weniger) teuer bezahlten Ratschläge sinnlos sind:
  1. Überraschungseffekt: Ihr habt null Reaktionszeit, das Geschriebene verbreitet sich jedoch durch a. Blogszene (Ping und Trackback sei dank) und b. Suchmaschinen schneller als Ihr PIEP sagen könnt
  2. Nicht-Kalkulierbarkeit: Zeitpunkt und Inhalt des Geschriebenen sind unvorhersehbar; deswegen ist diese Aussage von Peter Jordan für die Tonne ...sollten selbstverständlich mögliche Krisenszenarien schon zuvor durchgespielt werden. Auf diese Weise kann ein Unternehmen im Krisenfall schnell handeln. Zuvor ? Auf was denn hin ? Wann ? Wie ?
  3. Nicht-Erpressbarkeit: Die Androhung, den Werbegeldhahn zuzudrehen, beeindruckt hier niemanden, Scheck als Druckmittel fällt also aus
  4. Mangelnde Glaubwürdigkeit der Gegenmassnahmen: Auch wenn Ihr anfangt "dagegen zu schiessen", Euch glaubt keiner; bis das passiert, besteht zu diesem Thema bereits eine Meinung, die Ihr mit PR-Gequatsche kaum noch erschüttern könnt.
  5. Der Teufel scheisst auf den grossen Haufen: Kommt die Chose ins Rollen, dann springen auch verschiedene Medien auf das Thema drauf, die über eine beachtliche Reichweite verfügen, spätestens zu diesem Zeitpunkt ist es für Euch vorbei
Also, liebe PR-Berater in Sachen Blogs und Krisen-PR, was bleibt Euch dann noch ? Riiiichtig: Ihr könnt den Kunden über Monitoring vollquatschen - und ihm dies als Dienstleistung verkaufen - und wenn alles schon verloren ist, dem Kunden raten einen Medienanwalt aufzusuchen, der dann ergebnislos versucht, Hunderten von Bloggern - aus den USA, Burundi und Bulgarien die juristische Keule anzudrohen.

Ach, da wäre noch was: Ihr könntet - quasi als begleitende Massnahme - Eure PR-Lobbyisten dazu bewegen, die Politik zur Abschaffung der im Grundgesetz verankerten Meinungsfreiheit zu drängen (beispielsweise indem Ihr der weitestgehend verblödeten Gilde die Blogger als Cyber-Terroristen und ernstzunehmende Gefahr für die Rechtsstaatlichkeit und Wirtschaft dieses Landes "verkauft"). Ja genau, je mehr ich drüber nachdenke, desto mehr komme ich zu dem Schluss, dass man in Sachen Blogs, viel mehr nach der Politik schreien sollte...Diese sollte doch mal endlich auf den Rücken der Steuerzahler nicht existierende Kommunikations- und Unternehmenskultur, sowie irrwitzige Megalomanie Eures Klientels gesetzlich als Corporate-Governance-Must verankern und eine staatliche Einrichtung zum Zwecke der Überwachung und Verfolgung der Blogs erschaffen, sonst hauen Eure Klienten hier ab, wenn man Ihnen den hässlichen Spiegel vorsetzt, gelle ?

Dienstag, 19. April 2005

Online-PR: Manipulation in Internet-Foren

Daß Unternehmen mit einem allgemein schlechten Ruf und Mängel in Sachen Kommunikation mit Kunden, ihre Firmenpolitik überdenken (und überarbeiten) müßten, leuchtet jedem ein...außer den Verantwortlichen in den Chefetagen. Diese ziehen es vor, spezialisierte Online-PR-Agenturen zu engagieren, die kosmetische Korrekturen an das ramponierte Image ihres realitätsblinden Klientels vornehmen mögen.
Hier sind wohl alle Mittel recht: Die Platzierung gefälschter "User-Meinungen" - getarnt als unabhängiger, neutraler Anwender - unter Hinzunahme der Anonymität in Internet-Foren und Meinungsportalen gehört ebenso wie die Verbreitung von Falschmeldungen und Pseudo-Testimonials mittlerweile zum guten Ton und zum lukrativen Portfolio der krankenden Branche.

Die PR-Stümper, die auf ihren Websites mit dem Begriff Krisenmanagement, Online Relations und Corporate Communications, werben trauen sich offenbar nicht, ihren geistig überforderten Klienten, eine grundlegende Veränderung in Sachen angestammte Kundenverachtung anzudienen; das will das Unternehmen in aller Regel auch nicht hören. Auch wenn alles beschissen ist, Image ist alles...Schade nur, wenn der durchsichtige Schabernack ans Tageslicht kommt !

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