Donnerstag, 20. Oktober 2005

Merkels Aussenpolitik - Probleme wie weggeblasen ?

Eine Grosse Koalition ist so gut wie perfekt. Schön. Die Kanzlerette soll das Sagen haben - nicht so schön. Sie will mit einem "gemeinsamen Kraftakt" Deutschlands Probleme wegblasen; sie beschwört die ureigenen deutschen Tugenden, sie will alles besser machen - auch in der Aussenpolitik
die kanzlerette und die aussenpolitik
Mit einem derartigen Kraftakt hätte sich Schröder schwergetan - ohne Zweifel ;-)
[Bildmaterial und mehr zum kurz vor der Installation stehenden Merkelismus beim Eulenspiegel].

Samstag, 24. September 2005

Kanzler-Sharing statt Jamaika-Connection

SPON und die sonstigen Verdächtigen haben einen neuen Lieblingsbegriff: Kanzler-Sharing. Nachdem man sich echt bemüht hat die Nochnicht-Kanzlerette ins Bundeskanzleramt zu schreiben (alles zum Wohle des Vaterlandes natürlich), der Souverän jedoch den stimmtechnischen Stinkefinger ausgepackt hat, hofften die neokonservativen Sturmbrigaden noch auf ein Jamaika-Bündnis. Ergebnis: Die Grünen packten gestern ebenfalls den Stinkefinger aus.
Dumm gelaufen, würde ich höhnisch mal behaupten. Alles sooo schön ausgemalt, und dann das. Mal wieder die Rechnung ohne den Wirt, der Wunschtraum als Architekt des Jamaika-Konstruktes.
Die Stahlhelmfraktion der Blogosphäre postulierte noch am 19 September

Gegen die Jamaika-Koalition spricht dagegen wenig. Mit etwas Disziplin könnte sich ein grüner Realo-Flügel sicher mit den CDU, CSU und FDP arrangieren.

Weiterhin orakeln die Retter des Abendlandes

Wie könnte Schröder noch ins Kanzleramt kommen? Allenfalls mit offenem Wahlbetrug — indem er alle Beteuerungen, mit der Linkspartei nicht zu koalieren nun bricht — oder mit einem reichlich würdelosen Manöver, in dem er sich in geheimer Wahl und ohne formale Koalitionsvereinbarung mit den Stimmen der Linkspartei zum Kanzler wählen läßt, ohne dies offen zuzugeben.

Muahahahaha ! Jetzt kommt - vielleicht - das Kanzler-Karussell Freunde, ob es Euch passt, oder nicht. In anderen Ländern werden falsche Propheten gesteinigt, hierzulande erfinden sie ständig neue Buzz-Words: Die Niederlage der Neokon-Fraktion heisst jetzt Kanzler-Sharing. Mann, was seid Ihr schlechte Verlierer !

Donnerstag, 22. September 2005

Günter Grass - Merkel eine Petzliese

In einem Interview mit der Zeit, bekräftigt Nobelpreisträger Günter Grass seine Präferenz für einen zukünftigen Kanzler Gerhard Schröder (für den sich der Schriftsteller auch im Wahlkampf stark eingesetzt hatte) und macht keinesfalls einen Hehl aus seiner Antipathie gegenüber Angela Merkel. Weiterhin spricht er sich offen für eine Ampelkoalition aus SPD, Grüne und FDP aus, die vehemente, derzeitige Ablehnung dieser Konstellation durch führende liberale Politiker sei bedeutungslos, die FDP wäre traditionell eine Umfaller-Partei:

Für mich ist klar, dass niemand auf einen so starken Bundeskanzler wie Gerhard Schröder verzichten kann. Wenn das in einer Großen Koalition nicht möglich ist, geht nur eine Ampelkoalition. Warum nicht? Die FDP ist geübt im Umfallen. Als stärkster Koalitionspartner könnte sie drei Minister bekommen, dafür gibt es sicher auch einen Ehrgeiz. Außerdem hätte sie in einer solchen Regierung die Möglichkeit, sich auf ihre wirklich liberalen Positionen zurückzubesinnen. Das hielte ich unter einem Kanzler Schröder für möglich.

Günter Grass ist bekanntlich ein Freund offener Ansprache und Querdenker; im Zeit-Interview bezeichnet er den ehemaligen Bundeskanzler Kiesinger offen als Nazi, Angie sei aufgrund ihrer opportunen Kritik an der Politik Schröders bei ihrem Besuch in den USA eine Petzliese.
Ein ebefalls bemerkenswerter Ansatz ist seine Aussage mit Bezug auf den Wunschtraum Vollbeschäftigung:

Wir müssen uns von diesem Wunschziel Vollbeschäftigung verabschieden und zu einem anderen Begriff von Arbeit kommen. Man kann nicht Automation in allen Bereichen forcieren und gleichzeitig auf Vollbeschäftigung setzen.

Grass ist sicherlich diskutabel, wenn nicht sogar umstritten. Aber er hat einen messerscharfen Verstand und Klasse. Was man derzeit nicht über viele seiner Gilde behaupten kann.

Montag, 19. September 2005

Bundestagswahl 2005 - Vorläufiges Endergebnis

Die Bundestagswahl ist gelaufen, Katerstimmung macht sich breit. Der von allen Parteien hochstilisierte "Souverän" hat ein Machtwort gesprochen und die designierte Politnomenklatura faktisch entmachtet. Der mediale Verdummungsversuch ist fehlgeschlagen wie der Traum von der ersten Bundeskanzlerin aus dem Osten. Heute morgen um 1:35 gab Wahlleiter Johann Hahlen das vorläufige amtliche Endergebnis für die Bundestagswahl 2005 bekannt:

SPD: ------ 34,3 Prozent -- (2002: 38,5 Prozent)
CDU: ------ 27,8 Prozent -- (2002: 29,5 Prozent)
CSU: ------ 7,4 Prozent -- (2002: 9,0 Prozent)
GRÜNE: ---- 8,1 Prozent -- (2002: 8,6 Prozent)
FDP: ------ 9,8 Prozent -- (2002: 7,4 Prozent)
Die Linke: --- 8,7 Prozent -- (2002: 4,0 Prozent)
Sonstigen: --- 3,8 Prozent -- (2002: 3,0 Prozent)

Da die CDU/CSU zusammen 35,2 Prozent der Stimme innehalten und die SPD 34, 3 Prozent, entfacht sich der Kampf um die Frage, wer mit der Regierungsbildung beauftragt werden soll; der Wahlkreis Dresden I (160) wird am 2 Oktober eine endgültige Entscheidung (hoffentlich) herbeiführen.
Was mich nachdenklich stimmt: die für den Ernst der Lage mit 77,7 Prozent eher niedrige Wahlbeteiligung, spricht nicht gerade für einen unbändigen Willen der Allgemeinheit, politische Verantwortung übernehmen zu wollen :-((

Angela Merkel - Wahlsieger sehen anders aus

Angela Merkel WahlverliererDas konservative Lager war siegessicher. Es sollte alles anders werden. Jetzt ist alles anders, anders als von CDU/CSU und Angela Merkel geplant. Man wähnte sich als eindeutiger Wahlsieger, der Schampus sollte in Strömen fliessen; jetzt reicht es nicht mal mehr für Tränen, das spektakuläre Wahldebakel lähmt sogar die Tränendrüsen.
Angie führte die Union zu einem rekordverdächtigen Stimmverlust ( CDU/CSU nur noch 35,2 Prozent), selbst Stoiber hatte bei der Bundestagswahl 2002 3 Prozent mehr dem Wähler abringen können.

Die designierte Bundeskanzlerin trat nach 18.30 mit verkrampftem, starrem Gesicht an die Öffentlichkeit; sie bemühte sich verbal um Schadensbegrenzung, Zukunftsangst war jedoch die eindeutige Botschaft. Angela Merkel hat die Erwartungen der Jubelpresse und des neokonservativen Lagers nicht erfüllt, ein Wahlsieg lässt sich wohl kaum herbeilügen oder herbeischreiben. Die Frankfurter Rundschau schreibt zur Physiognomie des Wahldebakels:

Angela Merkel versucht derweil, gute, jedenfalls gefasste Miene zum Spiel zu machen. Aber ihr Blick wirkt nur ernst, nicht entschlossen. Fast scheint es, als nehme sie die Umwelt nur durch einen Schleier wahr. Körperlich ist die Parteivorsitzende anwesend, geistig ist sie weit weg. Ihr Partei auch.

Königsmörder "Provinzfürst" Günther Oettinger und "Donnerlippchen" Roland Koch wetzen hinter den Kulissen bereits die Klingen: gefühlte Wahlsieger sind in der CDU/CSU schnell weg vom Fenster, alles eine Frage der Zeit.
Bildquelle: http://www.ksta.de/html/bildpopup/1101996152884.shtml

Sonntag, 18. September 2005

TV Total Bundestagswahl 2005 - Endergebnis

Chefprovokateur und Moderator Stefan Raab hatte gestern Abend in seiner TV-Total-Show kurzerhand zu einer eigenen Bundestagswahl 2005 aufgerufen. Der umstrittene Provokateur hatte seine Show gewohnt professionell gestaltet und Spitzenpolitiker (fast) aller Parteien beteiligten sich, wohl mit der berechtigten Hoffnung, beim Wähler öffentlichkeitswirksam zu punkten. Hier einer grafische Darstellung der Endergebnisse:

Endergebnis Bundestagswahl 2005 bei TV Total

Die Ergebnisse der "privaten Bundestagswahl 2005" dürften das konservative Lager beunruhigen, wurde doch die SPD mit 38,0 Prozent der Wählerstimmen stärkste Partei. Ebenfalls überraschend das starke Abschneiden der FDP mit knapp 14 Prozent der Wählerstimmen.
Bedenkt man Altersstruktur und Zielgruppe der TV-Total-Show, so sind diese Ergebnisse sicherlich mit Vorsicht zu geniessen, andrerseits könnten sie für die heute stattfindende Bundestagswahl tatsächlich einiges an Überraschungen vorankündigen.
Im (neo)konservativen Lager könnte das Endergebnis für eine letzte schalflose Nacht und lange Gesichter gesorgt haben.

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